"Shlomos Chanukka-Wunderlampe" - Dezember 2021
Domschulkinder besuchen jüdisches Puppentheater "bubales" aus Berlin.
"Shlomos Chanukka-Wunderlampe“ strahlt im Preußenmuseum.
Auf Einladung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Minden e.V. besuchten alle Domschulkinder die Puppen-Komödie zum jüdischen Lichterfest. Nina Pape, Geschäftsführende Vorsitzende der Gesellschaft und Patin der Domschule im Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, begrüßte die Kinder im Preußenmuseum und führte in das Stück ein.
Weihnachtszeit ist auch Chanukka-Zeit. Der jüdische Junge Shlomo bekommt von seiner Klassenfreundin Aische zu Chanukka eine Wunderlampe aus der Türkei geschenkt. Schon bald springen drei drollige Chanukka-Geister aus der Wunderlampe und erzählen vom Tempel im alten Jerusalem. Am Ende lüftet die Lampe ein Geheimnis, das alles in ein neues Licht wirft.
Mit jüdischem Witz wird von den Bräuchen und der antiken Geschichte des Chanukka-Festes erzählt. Musikalisch begleitet wird die bunte Show vom rockenden Chanukka-Kerzen-Chor, dem Latkes bratenden Papa Lotterstein und wie bei allen Stücken von bubales von dem humorlosen Schaf Mendel.
„Berlin fehlt ein jüdisches Puppentheater“, sagte sich die Kunstpädagogin Shlomit Tripp und gründete 2011 die „bubales“, das erste jüdische Puppentheater Berlins. Shlomit Tripp stammt aus einer sephardischen Istanbuler Familie, wurde in Berlin geboren, wuchs aufgrund der Arbeit ihrer Eltern in Prag und Moskau auf, studierte an der UDK-Berlin und lebte für einige Zeit in Israel und den USA. Hauptberuflich arbeitet Shlomit Tripp in der Bildungsabteilung des Jüdischen Museums Berlin. Beide Jobs haben für Shlomit Tripp dieselbe Mission: Brückenbauen zwischen Kulturen und Identitätsstärkung jüdischer Kinder. Bei den „bubales“ gehört natürlich auch die Stärkung der Lachmuskeln dazu.
Hauptprotagonisten der Stücke von „bubales“ sind fast immer der rothaarige Shlomo und sein humorloses Schaf Mendel. Nicht alle „bubales“ sind jüdische Puppen. Shlomos beste Freundin Aische geht zum Beispiel zum Koran-Kurs. Die beiden tauschen sich gerne nebenbei mal über ihre Kulturen aus. So erzählt Shlomo Aische vom Chanukka-Fest und Aische bringt Shlomo ein bisschen Türkisch bei. Die „bubales“ sind ein wertvoller Beitrag zum kulturellen Leben Deutschlands. Sie besuchen Schulen, Kitas, Gemeinden, kulturelle Einrichtungen und haben schon zahlreiche kleine und große Zuschauer begeistert.
Die Domschulkinder ließen sich von dem Puppentheater in den Bann ziehen, lachten viel und sangen beim Chanukka-Kerzen-Chor lauthals mit. Bereits im Religionsunterricht wurde in allen Klassen das jüdische Chanukka-Fest, das acht Tage dauert und an das Licht-Wunder im Tempel von Jerusalem vor 2300 Jahren erinnert, besprochen, um die Kinder inhaltlich auf das Stück vorzubereiten.
Durch die frechen Stoffpuppen, die mobile Theaterbühne und die coolen Songs lernten die Domschulkinder ein großes Fest der jüdischen Religion kennen. Somit leistet das Theaterstück einen wertvollen Beitrag zu mehr Toleranz und Verständigung an einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.